Der Holzbackofen : die Seele der Backstube :

Der bemerkenswerte 45 Tonnen schwere, gemauerte Holzbackofen besteht aus Ziegelsteinen, Schamottesteinen, Tuffsteinplatten, Sand, Kies, Mörtel und Gussarmaturen.

Dieser sogenannte « Seitenfeuerungsofen » deutscher Bauart wird direkt geheizt.

Das heisst : Heizgutträger ist gleichermassen Backgutträger.

In einem solchen Ofen wird als erste Aufgabe die Backkammer mit Holz beheizt.

Als zweite wird  sobald die gewünschte Temperatur erreicht ist, die Asche von der Backfläche entfernt. Als dritte kann dann gebacken werden. Nur die im Mauerwerk gespeicherte Hitze wird an das Gebäck übertragen. Letzteres bäckt in fallender Hitze. Dieses schon von den Römern bekannte Backverfahren erlaubt es nicht, gleichzeitig Backen und Heizen zu können.

Wenn man nochmals Brot nachbacken will, muss zuerst wieder gefeuert werden.

Nur dieser Ofentyp und diese Heizart erlauben es, das Brot als HOLZOFENBROT ZU BEZEICHNEN ! 

Photo du four avec pain de la Zieglehütte sur le four

Der Ofen wurde  vom Ofenbauer Hermann HEUFT aus BELL in der Vulkaneifel NW von Koblenz, auf der Ziegelhütte Stein für Stein gemauert.

 Dieses 1500 Einwohnerdorf BELL ist eine der europäischen Wiegen des Backofenbaus. Es ist schrifftlich hinterlassen dass schon im 15. Jahrhundert Export bis nach England betrieben wurde.

Diese einmalige Situation beruht auf einem Naturprodukt : der Beller Tuffstein.

Photo du four ouvert, avec les flammes qui recouvrent le fond de la voute intérieure

Tuffstein ist entstanden durch jahrtausende Pressung von Vulkanasche. Der Tuff ist relativ weich aber feuerfest. Er nimmt die Hitze schnell auf, speichert sie und gibt sie langsam ab : die beste Vorrausetzung für den Backofenbau.

Um 1945 gab es in Bell noch um die 40 Backofenbaufirmen.

Heute ist der Familienbetrieb HERMANN HEUFT einer der letzten Hersteller der noch 2 Seitenfeuerungsöfen in Deutschland anbietet, und der letzte in Bell.

 

Der Backofenbau im Kurzdurchlauf :